Trotz der laufenden Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas hat es im Gazastreifen wieder einen israelischen Angriff gegeben. Panzer der israelischen Armee hätten in der Stadt Rafah im Süden des Gebiets das Feuer auf Palästinenser eröffnet und zwei Menschen getötet, teilte eine Klinik im Küstenstreifen mit. Zwei Leichen seien nach dem Vorfall in das Krankenhaus gebracht worden.
Israels Armee sagte in einer Erklärung, Truppen hätten im Süden des Küstengebiets zunächst wegen einer sich ihnen nähernden Person Warnschüsse abgegeben. „Der Verdächtige“ sei nicht zurückgewichen, die Armee habe deshalb weitere Schüsse abgefeuert. Angaben zu möglichen Opfern dabei machte Israels Militär nicht.
Israels Armee sei an mehreren Orten des Gazastreifens gegen „Verdächtige“ vorgegangen, die eine Bedrohung dargestellt hätten, um die Betroffenen auf Distanz zu halten, teilte sie weiter mit. Palästinensischen Angaben zufolge gab es dabei keine weiteren Opfer.
Gesundheitsbehörde: Leichen geborgen
Die Gesundheitsbehörde in Gaza teilte unterdessen mit, binnen 24 Stunden seien sechs Leichen geborgen worden. Zudem sei eine Person in dem Zeitrahmen ums Leben gekommen. Zur Todesursache machte die Behörde keine Angaben.
Im Gazastreifen werden mehr als vier Wochen nach Beginn der Waffenruhe immer noch Tote unter Trümmern eingestürzter Häuser gefunden. Die registrierte Gesamtzahl der Toten im Gaza-Krieg steigt damit laut der Behörde auf 48.291.
Im Gazastreifen gilt seit dem 19. Januar eine fragile Waffenruhe. Das Abkommen war unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars ausgehandelt worden. Derzeit läuft ihre erste Phase. Sie sieht vor, dass innerhalb einer ersten sechswöchigen Phase insgesamt 33 festgehaltene Israelis übergeben werden. Im Gegenzug sollen rund 1.900 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft freikommen.
Bisher wurden 19 Israelis und fünf thailändische Gefangene im Gegenzug für 1.135 palästinensische Gefangene freigelassen. Am kommenden Samstag will die palästinensische Widerstandsorganisation Hamas sechs weitere Geiseln freilassen - drei mehr als vereinbart. Das teilte der ranghohe Hamas-Funktionär Chalil al-Haja am Dienstag mit.