Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geriet im Weißen Haus mit US-Präsident Donald Trump aneinander – in einem entscheidenden Moment für sein Land, in dem es darauf ankommt, ob er Trump davon überzeugen kann, eine Form der US-Unterstützung für die ukrainischen Sicherheitsgarantien zu leisten.
Selenskyj sagte Trump am Freitag, dass die Friedensversprechen des russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht vertrauenswürdig seien.
Trump entgegnete, dass Putin ihm gegenüber keine Vereinbarungen gebrochen habe.
„Sie sollten dankbarer sein“, sagte Trump zu Selenskyj. Er warnte den ukrainischen Präsidenten davor, mit einem Dritten Weltkrieg zu „spielen“.
„Sagen Sie uns nicht, was wir fühlen werden. Wir versuchen, ein Problem zu lösen. Sagen Sie uns nicht, was wir fühlen werden“, wetterte Trump gegen Selenskyj.
Trump rügte Selenskyj, nachdem Vizepräsident JD Vance – eine der kritischsten Stimmen in der Regierung in Bezug auf die Ukraine – erklärt hatte, Selenskyj verhalte sich respektlos, indem er Trump im Oval Office vor den amerikanischen Medien widerspreche.
„Haben Sie sich auch nur einmal bedankt?“ fragte Vance Selenskyj.
Weißes Haus ließ versehentlich Reporter der russischen Nachrichtenagentur Tass ins Oval Office
Der Vorfall ereignete sich während des Treffens zwischen Trump und Selenskyj.
Laut Weißem Haus stand Tass nicht auf der genehmigten Medienliste. Als das Pressebüro erfuhr, dass sich der Reporter im Oval Office befand, wurde er von Pressesprecherin Karoline Leavitt hinausbegleitet.
Zuvor hatte Trump Selenskyj für den außergewöhnlichen Mut der ukrainischen Soldaten gelobt und ein wirtschaftliches Abkommen zwischen den beiden Ländern hervorgehoben.
„Das ist eine große Verpflichtung der Vereinigten Staaten“, sagte Trump. Er fügte hinzu, dass die USA nur wenige seltene Erden besitzen, die in der Ukraine reichlich vorhanden sind, und dass diese Ressourcen für künstliche Intelligenz sowie für militärische Waffen in den USA genutzt werden könnten.
Selenskyj betonte die Möglichkeit, Flüssigerdgas nach Europa zu exportieren, widersprach jedoch vorsichtig, als Trump erneut behauptete, Europa habe „viel weniger“ als die USA zur Unterstützung der Ukraine gegen Russland beigetragen.
Selenskyj bezeichnete Putin als „Mörder“ und „Terroristen“ und sagte Trump, es dürfe „keine Kompromisse mit einem Mörder“ geben. Er hatte gedruckte Fotos mitgebracht, um Trump zu zeigen, doch die Journalisten im Raum konnten sie nicht sehen.
