Gaza-Krieg
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Gaza-Waffenruhe: Freigelassene Palästinenser treffen in Ramallah ein
Nach der Übergabe von vier Israelis durch die Hamas hat Israel mehrere palästinensische Gefangene freigelassen. Diese hatten seit Samstag auf ihre Freilassung gewartet.
Gaza-Waffenruhe: Freigelassene Palästinenser treffen in Ramallah ein
Ramallah, Westjordanland, 27.02.2025. / Photo: AFP (AFP)
27. Februar 2025

Nach der Übergabe von vier toten Israelis durch die Hamas im Gazastreifen an das Rote Kreuz hat Israel erneut inhaftierte Palästinenser freigelassen. Ein Bus mit mehreren freigelassenen palästinensischen Gefangenen verließ in der Nacht zu Donnerstag das israelische Gefängnis Ofer, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP sah. Anschließend traf der Bus in Ramallah im besetzten Westjordanland an, wo die freigelassenen Palästinenser von einer jubelnden Menschenmenge begrüßt wurden.

Die Menschen skandierten Parolen wie „Allahu Akbar“ (Allah ist groß). Mehrere der freigelassenen Gefangenen wurden in die Luft gehoben, einige von ihnen gaben Interviews auf den Schultern von Freunden oder Verwandten.

Laut örtlichen Angaben wurden einige der Gefangenen ins Krankenhaus eingeliefert. Die israelische Armee habe die Menschen „in Kleidung mit rassistischen und provozierenden Aufschriften freigelassen“, sagte Leila Ganim, die Gouverneurin von Ramallah, in einer Presseerklärung. Man habe ihnen jedoch andere Kleidung zur Verfügung gestellt, so Ganim. Die Gefangenen hätten Hautkrankheiten beklagt und einige von ihnen hätten darum gebeten, sich einer medizinischen Untersuchung zu unterziehen, fügte sie hinzu.

Die Freilassung von mehr als 600 in Israel inhaftierten Palästinensern war ursprünglich bereits für Samstag vorgesehen gewesen. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu setzte sie jedoch aus und begründete dies mit einer „demütigenden“ Behandlung von festgehaltenen Israelis durch die Hamas bei deren Übergabe. Die Hamas warnte daraufhin, Israel gefährde das gesamte Waffenruhe-Abkommen.

Die Freilassung der palästinensischen Gefangenen erfolgte im Zuge einer seit dem 19. Januar geltenden Waffenruhe im Austausch gegen die Freilassung von festgehaltenen Israelis im Gazastreifen. Im Rahmen der Vereinbarung übergab die Hamas bislang insgesamt 29 Festgehaltene an Israel, im Gegenzug kamen mehr als 1.100 Palästinenser aus israelischer Haft frei.

Am späten Mittwochabend hatte die Hamas vier weitere Leichen an das Rote Kreuz übergeben. Laut der Hamas handelt es sich bei ihnen um vier tote Geiseln. Israel hat die Identität der übergebenen Leichen zunächst nicht bestätigt. Der Prozess ihrer Identifizierung dauere an, hieß es.

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